Jiu-Jitsu-Schule Lotos e.V. Salzwedel (Mon Iaido)
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Samurai

Kampfkunst

Lotos-Sutra und Kampfkunst

In der Lotos-Sutra gibt es den ersten schriftlichen Nachweis für eine waffenlose Kunst der "Selbstverteidigung". In der chinesischen Übersetzung der Lotos-Sutra wird von einer Boxkunst berichtet. Die Ideogramme bedeuten in der Übersetzung "gegenseitiges Schlagen" oder "gemeinsames Kämpfen".
In der Lotos-Sutra ist noch eine Kampfkunst erwähnt, die im Sanskrit als Nata bezeichnet wird. Ihre Übersetzung bedeutet "männlicher Charakter".
Mit der Verschmelzung von Lotos-Sutra und Zen-Buddhismus um Ende des 12. Jahrhunderts und Anfang des 13. Jahrhunderts gab es eine Öffnung der geheimen Kampfkunstschulen und damit auch das Einfließen vieler anderer Künste wie z.B. Schwertkunst, Bo, Tanto und vieles mehr. Diese Künste wurden in den Klöstern von Samurai-Mönchen geübt, um ihre Klöster vor Banditen und anderen Angreifern zu schützen.
Mit der gewaltigen Ausbreitung und Anerkennung des Zen-Buddhismus wurden die Klostermauern weniger und die Samurai-Mönche gingen fort, um Zen zu lehren und zu praktizieren. Und damit verschwand das Lotos-Sutra im Zen-Buddhismus und die einzelnen Kampkünste wurden von anderen Samurai und Kampfkunstmeistern weiterentwickelt und gepflegt.

Unterschied Kampfkunst zu Kampfsport [Quelle...]

Primär liegt der Unterschied im Alter und der Entstehung. Die meisten traditionellen Schulen sind mehrere hundert Jahre alt und waren lange Zeit "Familienbesitz" ("Ryu").
Wichtig ist darauf hin zu weisen, dass bei den traditionellen Kampfkünsten nicht der sportliche Aspekt im Vordergrund stand, sondern schlicht und ergreifend das nackte Überleben. Daraus ist leicht zu verstehen, dass der Spezialisierungsgrad der japanischen Kriegskünste enorm hoch war, lag Japan doch einige hundert Jahre im ständigen Krieg (1156 - 1868). Der auffälligste Unterschied liegt aber im System und in der Denkweise. Kampfkünste beinhalten immer mehrere Disziplinen, in manchen Schulen bis an die 15 verschiedene, z.B.: Schwimmen, Bogenschießen zu Pferd, Hundekampf, Fächerkampf, Strategie, Medizin, usw. Der Kampf an sich ist im Bujutsu ein Lehrmittel und soll auf den Ernstfall körperlich und geistig vorbereiten. Dies impliziert, dass es über das Kämpfen an sich hinausgeht.
Am Schlachtfeld gab es keine Regeln, und die Aktionen wurden mit rasender Geschwindigkeit durchgeführt. Zum Denken blieb da keine Zeit. Wettkampfregeln lassen prinzipiell nur eine begrenzte Anzahl von Techniken zu. Dies bedeutet aber, dass die geistige Aufmerksamkeit nicht vollends genutzt werden muss und dadurch die geistigen und mentalen Fähigkeiten ab einem bestimmten Moment brach liegen. Ein Samurai wusste nicht, was ihn erwartete. Er wusste auch nicht, wie er attackiert werden würde und vor allem wusste er nicht, wer sein Gegner sein würde. Dementsprechend mussten Techniken und Möglichkeiten gefunden werden, um alle diese unbekannten Variablen wie Gewicht, Größe, Geschlecht, Kraft, Alter usw. auszuschließen und dennoch zum Sieg zu gelangen.